Sie hilft geflüchteten Jugendlichen
SVZ 06.01.2022 Der direkte Kontakt mit den jungen Leuten motiviert Chayenne Kimberly Unnold immer wieder für diese Arbeit
Lalendorf Hausaufgabenbetreuung, Zahnarztbesuche und Übersetzung, Fußball spielen am Nachmittag, Gesundheitsunterlagen vom Jugendamt abholen: Das alles gehört zu den Aufgaben der 18-jährigen Chayenne Kimberly Unnold in der Wohngruppe Drehkreuz in Lalendorf. Sie ist in diesem Jahr eine der vielen Freiwilligendienstleistenden in Mecklenburg-Vorpommern. Die 18-Jährige ist seit September in der Wohngruppe tätig.
Ihr Plan sah ursprünglich anders aus
Bei der Arbeit dreht sich alles um die tägliche Begleitung von geflüchteten Jugendlichen, die in der Wohngruppe als eine Art Ersatzfamilie zusammenleben. Sie unterstützt und hilft gerne überall dort, wo sie gebraucht wird. Das liegt auch am Arbeitsklima vor Ort. „Mit der Einrichtungsleitung verstehe ich mich gut. Es gibt eigentlich keinen Mitarbeiter, mit dem ich nicht gern zusammenarbeite“, sagt Chayenne Kimberly Unnold.
Dabei sah der ursprüngliche Plan der jungen Frau noch vor einem halben Jahr ganz anders aus. Erst sollte das Abitur nachgeholt werden und dann die Ausbildung zur Notfallsanitäterin folgen. Dieser Weg brachte allerdings ein paar Hürden mit sich, sodass sich Chayenne nach einer Beratung durch das DRK für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) entschied. „Mit der Entscheidung für die Wohngruppe bin ich sehr zufrieden. Hier möchte ich jetzt auch die Ausbildung zur Sozialassistenz beginnen, um dann meine Erzieherausbildung zu machen. Am liebsten würde ich direkt im Anschluss in der gleichen Arbeitsstelle bleiben“, so die 18-Jährige.
Der direkte Kontakt mit den Jugendlichen motiviert die FSJlerin immer wieder für diese Arbeit. Von den Bewohnern wird akribisch darauf geachtet, dass gemeinsam gekocht und gegessen wird. Dadurch herrscht eine familiäre Atmosphäre in der Wohngruppe.
Chayenne bekommt so auch immer wieder Einblicke in das Leben der Jugendlichen und ihr neues Leben in Deutschland. Sie wünscht sich weniger Bürokratie und eine angemessene gesundheitliche Behandlung für ihre minderjährigen, geflüchteten Schützlinge. Diese tatsächlich zu bekommen, sind für die junge Frau und ihre neuen Kollegen wichtige Anliegen. Bis Ende August 2022 dauert noch der Freiwilligendienst der FSJlerin. Viel Zeit, weitere erste Arbeitserfahrungen zu sammeln und mehr Kontakt mit den Jugendlichen aufzubauen.
Anne Luttermann