PRESSEMITTEILUNG
Hilfe für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien Teterower Schüler sammeln mit Benefizkonzert 1500 Euro Spenden für die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes
Güstrow, 11. 05. 2023
Es ist ein emotionaler Moment für Schülerin Layla Allo. Aus einer Schutzfolie zieht die 17-Jährige vorsichtig einen selbstgestalteten Zettel heraus. In großen Lettern ist das Wort Spendenscheck darauf zu lesen. Heute will sie ihn symbolisch an Hilmar Fischer, Leiter Vereinsarbeit beim DRK Kreisverband Güstrow e.V., übergeben. Der Scheck ist über 1500 Euro und für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien bestimmt. Diese unglaubliche Summe kam bei einem Benefizkonzert der Europaschule Gymnasium Teterow zusammen, welches der elfte Jahrgang nahezu im Alleingang organisiert hatte.
Den Anstoß hier gab Layla, die selbst vor rund sieben Jahren aus Syrien nach Deutschland gekommen war. „Teile meiner Familie sind ebenfalls von dem Erdbeben betroffen. Meine Großeltern mussten für einige Tage ihr Wohnhaus verlassen, weil nicht sicher war, ob es einsturzgefährdet ist“, erzählt sie. Im Gespräch stehen der jungen Frau immer Mal wieder Tränen in den Augen – teils aus Sorge um die Menschen vor Ort, teils aus Rührung, weil so viele Menschen helfen wollen.
Kurz vor Ostern hatte die 17-Jährige die Idee ein Konzert an ihrer Schule zu veranstalten und hatte in Freundin und Jahrgangssprecherin Elaine Stein schnell eine Verbündete gefunden. „Es war schon ein bisschen verrückt in so kurzer Zeit ein Benefizkonzert auf die Beine zu stellen und ich hatte Sorge, ob alles klappt“, erzählt die 17-Jährige Teterowerin und ergänzt: „Aber als Layla nach den Osterferien mit einem fertigen Konzept auf mich zu kam, war ich sicher, dass wir das schaffen können.“ Im Jahrgang gäbe es einen guten Zusammenhalt und so zogen schnell alle an einem Strang. Es wurde nach musikalischen Beiträgen gesucht, das Catering geplant, die Bestuhlung und Technik organisiert. Am Ende beteiligten sich rund 40 Schüler*innen der Klassen 7 bis 12 mit 25 musikalischen Beiträgen verschiedenster Stilrichtungen.
„Das ist schon enorm, was die Schüler*innen da binnen zwei Wochen auf die Beine gestellt haben“, lobt Schulleiter Mathias Kobi. Ein wenig skeptisch sei er angesichts der kurzen Planungsphase schon gewesen, aber der Enthusiasmus war groß und als Schulleiter sei es auch seine Pflicht die Schüler*innen an ihren Aufgaben wachsen zu lassen.
Der Erfolg gibt Ihnen Recht. Gut 250 Gäste besuchten das Konzert Ende April im Foyer des Teterower Gymnasiums und spendeten insgesamt 1500 Euro. „Für uns ist es wichtig, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird. Darum sind wir froh das Deutsche Rote Kreuz als Partner im Boot zu haben – das war auch für viele Spender ausschlaggebend“, berichtet Mathias Kobi.
Die Spendensumme wird nun vom DRK Kreisverband Güstrow an das Generalsekretariat des Roten Kreuzes in Berlin zweckgebunden überwiesen. „Wir sind eine international tätige Hilfsorganisation und wissen genau, was zu welcher Zeit vor Ort benötigt wird. In diesem Fall stehen die Kolleg*innen im engen Austausch mit unserer Schwestergesellschaft vor Ort dem Roten Halbmond und werden die Spenden dort einsetzen, wo sie gebraucht werden. Die Hilfe kommt in jedem Fall an und wir sind gerührt und dankbar für das Engagement dieser Schüler*innen“, betont DRK-Mitarbeiter Hilmar Fischer.
Hintergrund:
In den frühen Morgenstunden des 6. Februar 2023 hat ein Erdbeben der Stärke 7,8 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Mehr als 50 Nachbeben wurden in den Folgestunden verzeichnet. Über 40.000 Menschen verloren durch die massiven Erschütterungen ihr Leben, Zehntausende wurden verletzt. Eine große Anzahl von Gebäuden wurde zerstört. Millionen Menschen haben ihr Zuhause, ihr Hab und Gut verloren. Der Bedarf an humanitärer Hilfe vor Ort ist nach wie vor ungebrochen und finanzielle Hilfe unabdingbar. Spenden sind jederzeit online unter
www.drk.de/spenden möglich.
Bildunterschrift:
Schülerin Layla Allo übergibt, im Beisein ihrer Mitschüler*innen, einen symbolischen Spenden-Scheck über 1500 Euro für die Erdbebenopfer im türkisch-syrischen Grenzgebiet an Hilmar Fischer, Leiter Vereinsarbeit beim DRK Güstrow. Foto: Caroline Awe