Mit einem Piks zum Lebensretter
Große Blutspende und Typisierungsaktion beim Sommerfest des DRK-Kreisverbandes Güstrow
Güstrow An den Februar dieses Jahres erinnert sich der Güstrower Pierre Frehse noch ganz genau. In der Nähe von Frankfurt am Main traf der 39-Jährige auf die Dame, der er mit einer Stammzellenspende vor vier Jahren das Leben rettete. "Die Frau zu treffen, der ich helfen konnte und zu sehen, dass es ihr gut geht - das war schon etwas ganz Besonderes", sagt Pierre Frehse rückblickend. Seit seiner Spende im Januar 2014 engagiert sich der Barlachstädter ehrenamtlich für die Deutsche Stammzellspender Datei (DSD) - eine von insgesamt 26 Dateien in Deutschland, die Typisierungen vornehmen. "Für mich war schnell klar, dass ich so eine gute Sache weiter unterstützen möchte", sagte Pierre Frehse. So auch beim Sommerfest im DRK-Ehrenamtszentrum am Sonntag, wo sich die Besucher wie Holger Klar aus Lohmen beim 39-Jährigen typisieren und in die Spenderdatei aufnehmen lassen konnten.
Neben der Typisierung und zahlreichen Angeboten für Kinder bot das DRK vor Ort auch die Möglichkeit der Blutspende an. Fast 80 solcher termine gibt es jährlich im Kreisverband Güstrow, die rege genutzt werden. "Güstrow ist bei unseren Blutspenden immer vorn mit dabei, nahm 2017 mit 5416 Spenden Rang drei hinter Rostock und Rügen-Stralsund ein", sagt Silke Hufen, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Blutspendedienst. Mit Terminen an der FAchhochschule und im Krankenhaus versucht das DRK in der Region vermehrt auch jubge menschen dafür zu gewinnen. Schon ein alter Hase, was das Blutspenden betrifft, ist Ulrich Grunzig. Seine 73. Spende gab der Mühl Rosiener gestern bei Felix Sallinger ab und hatte auch gleich seinen Schwager und seine Schwägerin als Neuspender im Schlepptau. "Schließlich kann es jederzeit passieren, dass man selbst auf Blut von anderen angewiesen ist", sagt der 65-Jährige. Ein zusätzlicher Anreiz für ihn: Nach der Spende wird der Lebenssaft umfassend untersucht. "Bekomme ich nach der Spende keinen Brief nach HAuse, weiß ich, dass ich gesund bin", sagt Ulrich Grunzig. Auch seine Enkel Carla (11) und Anneke (8) macht er schon langsam mit dem Blutspenden vertraut. Das dürfen sie zwar erst frühestens mit 18 Jahren, begleiten ihren Opa aber schon gelegentlich zu den terminen beim DRK und schauen ihm über die Schulter.
Anne Schwartz