Bützow Alt wie ein Baum, Jugendliebe oder Über sieben Brücken – mit einem Medley bekannter Ostrockklassiker steuert das Landespolizeiorchester MV am späten Sonnabendnachmittag in der Bützower Miniaturstadt dem Finale eines besonderen Tages entgegen. Die rund 400 Besucher erheben sich von den Plätzen, spenden Standing Ovations. Bekanntlich kommt das Schönste zum Schluss. An diesem Tag sind es 800 Euro Spendengelder für besondere Menschen und Initiativen.

Da sind zum Beispiel die 27 Mitarbeiter des Hospizes am Rostocker Südstadtklinikum. Sie begleiten Menschen auf ihrem letzten Weg im Leben. Seit 25 Jahren gibt es das Haus, erzählt Uta Rouse, die kommissarische Leiterin dieser städtischen Einrichtung.

Die Arbeit wird unterstützt durch den Förderverein Hospizinitiative Rostock. Deren Mitglieder wissen, dass schwerstkranke, sterbende Menschen, ihre Familien und die ihnen Nahestehenden die Zuwendung und Unterstützung der Gesellschaft brauchen. Eine angemessene Sterbebegleitung – dafür stehen die Hospizmitarbeiter und der Förderverein.

Das Hospiz in Rostock arbeitet auch mit Palliativstationen wie der an der Bützower Warnow-Klinik zusammen, erzählt Uta Rouse. Dort wie auch in Rostock werden Menschen aus der Bützower Region auf ihrer letzten Reise liebevoll begleitet. Deshalb sei es ihm ein Anliegen gewesen, die Rostocker Einrichtung mit einer Spende zu unterstützen, sagt Mirko Flora.

Mirko Flora ist der Bützower Quartiersmanager des DRK-Kreisverbandes Güstrow und hatte das Landespolizeiorchester in die Warnowstadt geholt. Gemeinsam mit dem Seniorenbeirat der Stadt organisierte er diesen Nachmittag. Doch dafür bedurfte es eines geeigneten Ortes. Und den fand der Initiator in der Bützower Miniaturstadt.

Mehr noch: Die ehrenamtlichen Mitglieder des Seniorenbeirates und des Fördervereins der Miniaturstadt kümmern sich an diesem Sonnabendnachmittag um das Wohl der Konzertbesucher. Die wiederum haben mit ihrem Eintritt erst ermöglicht, dass Mirko Flora und Antje Wolff vom Seniorenbeirat Spenden übergeben können.

Dafür wird auch Birgit Czarschka, Vorsitzende des Fördervereins der Miniaturstadt, auf die Bühne gebeten. Sie zollt zunächst den Mitarbeitern des Hospizes für deren Arbeit Respekt. Dabei leisten die eigenen Vereinsmitglieder selbst seit Jahren eine tolle Arbeit.

Seit über zehn Jahren organisieren sie zum Beispiel ein Feriencamp für Kinder. Auch in diesem Jahr werden wieder 40 Mädchen und Jungen eine besondere Ferienwoche in Klein-Bützow erleben. Das Besondere sei zum Beispiel, dass Handys im Camp tabu sind, erzählt Birgit Czarschka und lacht. In diesem Jahr steht zudem unter anderem eine Fahrt in den Serengeti Park Hodenhagen auf dem Programm.

Aber auch in der Miniaturstadt selbst werde den Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren einiges geboten. Dabei spiele keine Rolle, woher sie kommen. „Wir haben Kinder hier, die fahren im Urlaub nach Malle und andere, die waren noch nie im Urlaub“, erzählt die Vereinsvorsitzende. Wie klein oder wie groß der Geldbeutel der Eltern ist, das interessiere nicht. „Hier sind alle gleich.“

Damit die Kinder eine unbeschwerte Ferienwoche verbringen können, dafür sorgen rund 20 Mitglieder des Miniaturstadtvereins. Sie kochen zum Beispiel und kümmern sich auch sonst um einen reibungslosen Ablauf. Dieses ehrenamtliche Engagement gepaart mit der Unterstützung von einheimischen Unternehmen ermöglichen seit mittlerweile über zehn Jahren dieses Feriencamp in Klein-Bützow

Ferien ganz anderer Art werden die Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus Göllin erleben. Seit 2001 gibt es die Nachwuchsabteilung in dem Ortsteil der Gemeinde Bernitt. Gegenwärtig zählt die Jugendwehr zwölf Mitglieder im Alter von 10 bis 16 Jahren, sagt Jugendwartin Anna-Marie Henselewski. Jeden Sommer gibt es ein Zeltlager. In diesem Jahr gehe es am 20. Juli dafür nach Bünsdorf zur dortigen Partnerwehr. Da sei die Spende, die sie dank des Benefizkonzertes „Bützow in Konzert“ an diesem 22. Juni bekommen, gut angelegtes Geld.

Weitere 200 Euro erhält an diesem Nachmittag auf der Konzertbühne die Jugendfeuerwehr Bernitt. Die wurde erst im vergangenen Jahr wieder neu ins Leben gerufen. Elf Mädchen und Jungen zwischen 10 und 14 Jahren gibt es gegenwärtig, verrät Jugendwart Clemens Ulrich.