Eine Gemeinschaft macht sich auf den Weg
Güstrow Express 02. März 2022 DRK KREISVERBAND GÜSTROW beteiligt sich am Fackellauf nach Solferino / Ursprung des Roten Kreuzes
GÜSTROW Es ist schon eine besondere Aktion, die das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes in diesem Jahr initiiert. Erstmalig wird eine Fackel von Rotkreuzgliederung zu Rotkreuzgliederung durch das Land gereicht bis das Licht am 24. Juni Solferino erreicht. Die kleine Stadt in Norditalien ist der Geburtsort des Roten Kreuzes. Hier wurde der Geschäftsreisende Henry Dunant mit den Folgen einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte konfrontiert und organisierte Hilfe für die Verwundeten. Dieser Akt der Menschlichkeit wurde zum Leitgedanken des DRK und ist es bis heute. Der Fackellauf hat einen symbolischen Charakter und erinnert an den Zusammenhalt, das gemeinsame Ziel und den Ursprung einer der größten Hilfsgesellschaften. Auch der DRK Kreisverband Güstrow ist in diesem Jahr eine Station des Fackellaufs nach Solferino.
Am 1. März wird das „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ hier erwartet. Das DRK Rostock wird die Fackel und ein Reisetagebuch übergeben, am 2. März wandert beides schließlich durch den Kreisverband Güstrow. „Mit einem Thementag wollen wir dann an die Leitgedanken des DRK erinnern, wollen uns Kernthemen wie Nächstenliebe, Völkerverständigung und Frieden widmen“, erläutert Peter Struve, Vorstandsvorsitzender des DRK Güstrow.
Dass sich die DRK-Einrichtungen des Kreisverbandes an einem Tag gemeinsam auf vielfältige Weise den Ideen des DRK nähern, sei ein schöner Gedanke, so Struve, denn auch die Verhütung und Linderung menschlicher Leiden sei eine wichtige Zielsetzung des Roten Kreuzes, ergänzt er.
Erzieher und Kinder der DRK-Kita Piporello in Bützow sind begeistert von dieser Idee. Sie werden sich am 2. März das Thema Armut als Schwerpunkt setzen. „Solche Themenkomplexe sind ohnehin Teil unserer pädagogischen Arbeit. Dies mit der Geburtsstunde und den Aufgaben des Roten Kreuzes zu verbinden, passt perfekt“, sagt Jana Jörs, verantwortlich für die Kindertagesstätten im DRK Güstrow. In der DRK-Wohngruppe in Lalendorf werden unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge betreut. „Hoffnung, Frieden und Völkerverständigung sind die Schwerpunkte, die wir uns an diesem Tag setzen wollen“, erklärt Gunnar Quaas, Bereichsleiter der Kinder- und Jugendhilfe und ergänzt: „Zeitgleich werden in unserer Wohngruppe Kompass in Güstrow die Themen Menschlichkeit und Nächstenliebe mit unseren Jugendlichen in den Fokus genommen. Es soll ein gemeinsamer Scherenschnitt entstehen.“ Auch dem Eintreten für den Umweltschutz hat sich das DRK verschrieben. Mit diesem Themenkomplex wird sich die Jugendgruppe der DRK-Wasserwacht in Krakow am See beschäftigen. „Wir haben hier ein Umweltprojekt und werden Wasser-Beprobungen durchführen“, erklärt Hilmar Fischer, Leiter der Vereinsarbeit im Kreisverband. In der DRK-Tagespflege in Teterow besinnt man sich indes auf die Ursprünge der Rotkreuz- und Rothalbmond- Bewegung. „In gemütlicher Runde sprechen wir über die Geschichte von Solferino“, gibt DRK-Mitarbeiterin Melanie Diesner einen Ausblick, während sich ihre Kollegin Melanie Schlusinske in der Tagespflege in Krakow am See auf das Basteln einer Collage zu den Themen Hoffnung und Frieden vorbereitet.
Am Ende des Tages reist die Fackel weiter nach Goldberg, wo die Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH übernimmt. An den Folgetagen wandelt das Licht über Schwerin nach Nordwestmecklenburg und von dort aus am 5. März über die Landesgrenze weiter nach Schleswig-Holstein.
Hintergrund: Der Fackellauf, italienisch: Fiaccolata, hat bereits seit 1992 Tradition. Tausende Menschen aus der ganzen Welt erinnern mit dem Fackellauf von Solferino nach Castiglione delle Stiviere alljährlich
am 24. Juni an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Da nicht alle Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler an der Fiaccolata – insbesondere aufgrund der weiter anhaltenden Corona-Pandemie – teilnehmen können, hat das Deutsche Rote Kreuz in diesem Jahr den Fackellauf nach Solferino initiiert.