DRK-Kreisverband bereitet sich auf personellen Ernstfall vor
Mit einer Liste freiwilliger Helfer will sich der Träger ein Sicherheitsnetz schaffen, um den Betrieb von Pflegeeinrichtungen zu gewährleisten.
Güstrow | Es geht um den absoluten Notfall. Wenn Omikron mit ganzer Kraft zuschlagen und die Belegschaft einer Einrichtung lahmlegen sollte. „Anders als eine Kita können wir ein Pflegeheim nicht einfach schließen, wenn das Personal coronabedingt ausfällt“, sagt Caroline Awe, Sprecherin des DRK-Kreisverbandes Güstrow. Denn die Bewohner könnten in den meisten Fällen nicht einfach zu Hause von ihren Angehörigen betreut werden.
Darum bereitet sich das Güstrower DRK auf einen möglichen personellen Notfall vor und will dafür ein Netz aus freiwilligen Helfern aufbauen. „Im Moment sind wir personell gut aufgestellt und greifen bei Engpässen immer zuerst auf eigene Mitarbeiter zurück, die dann in schlechter besetzten Einrichtungen aushelfen“, so Caroline Awe. Einen Notfallplan gebe es ohnehin. „Jetzt wollen wir darüber hinausgehen und für uns ein Sicherheitsnetz anlegen.“
Der Kreisverband sucht Menschen, die im besten Fall Erfahrung in der Pflege haben und bereit wären, im Ernstfall in einem Pflegeheim auszuhelfen. Dabei geht es um Aufgaben im Bereich der Essenausgabe oder der Reinigung. Aber auch einfache pflegerische Aufgaben könnten unter Anleitung durchaus auch von Laien ausgeführt werden, wie Caroline Awe sagt. Dazu gehört unter anderem das Waschen von Bewohnern. Natürlich obliegt die Medikamentenaufstellung auch weiterhin dem medizinischen Personal. Wer sich jedoch vorstellen kann, pflegerische Aufgaben zu übernehmen, könne sich beim DRK melden.
"Wir hoffen natürlich, dass wir auf dieses Sicherheitsnetz nicht zurückgreifen müssen, uns ist es aber wichtig, dass wir einen Plan B in der Tasche haben, um die Versorgung der uns anvertrauten und hilfebedürftigen Menschen zu jeder Zeit aufrechtzuerhalten." Peter Struve, Vorstandsvorsitzender des DRK Güstrow
Für alle, die sich als Helfer im Notfall registrieren lassen möchten, schaltet das DRK unter der Telefonnummer 03843-694920 eine Helferhotline, die täglich von 7 bis 22 Uhr besetzt ist. Auch auf der Internetseite des DRK gibt es ein Registrierungsformular.
„Dies ist ein proaktiver Schritt, um für den Ernstfall aufgestellt zu sein“, betont Caroline Awe. Bis diese Maßnahme greift, gibt es zunächst eine ganze Reihe interner Schritte. Aber, so die DRK-Sprecherin, der Kreisverband wolle nicht erst nach Helfern suchen, wenn der Notfall da ist: „Dafür wollen wir dann eine Liste mit Helfern haben, auf die wir zurückgreifen können.“
Juliane Hinz