Die Ruhe vor dem Sturm*?
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Coronavirus hat uns alle in einen Ausnahmezustand versetzt. Täglich erreichen uns neue, teils äußerst besorgniserregende Nachrichten.
Es ist für niemanden einfach, bei dieser Informationsflut aus allen Kanälen die Übersicht zu behalten und dann noch kurzfristig richtige Entscheidungen zu treffen.
Wir sind sicher, Sie setzen alles daran, um auch unter diesen komplizierten Bedingungen ihre Aufgaben bestens zu erfüllen.
Nicht nur für uns ist es bewundernswert, mit welchem persönlichen Einsatz die allermeisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Kreisverbandes, meist täglich und oft sogar rund um die Uhr, die Versorgung der uns anvertrauten Menschen in Pflege- und Kinderheimen, in Jugendwohngruppen, Kindertagesstätten, im Betreuten Wohnen oder in der Häuslichkeit aufrechterhalten.
Unsere Pflege- und Rettungskräfte, unsere Erzieher**, Pädagogen und Betreuer, unsere Hauswirtschafter, Hausmeister, Telefonisten, Küchen-, Fahrdienst- und Verwaltungsmitarbeiter und nicht zu vergessen unsere Leitungskräfte, Sie alle verdienen und, - wie wir aus vielen Gesprächen entnehmen konnten -, erfahren von allen Seiten höchste Anerkennung! (** Es sind immer beider Geschlechter gemeint)
Deshalb übermitteln wir Ihnen ein ganz herzliches Dankeschön!
Natürlich musste auch unser Kreisverband einige Angebote und Leistungen von einem Tag zum anderen einstellen oder zurückfahren, so z. B. in den Kindertagesstätten, beim Fahrdienst oder in unseren Küchen.
Andere Bereiche hatten plötzlich einen stark erhöhten Personalbedarf. Die Schulen sind geschlossen, da brauchen unsere Kinder und Jugendlichen in den Wohngruppen natürlich mehr Betreuungspersonal – und mehr Unterstützung bei der Erledigung der vielen Hausaufgaben – wie auch in jeder anderen Familie.
Und Pflegeheimbewohner schauen voller Dankbarkeit und Hochachtung auf Helfende, die ihnen zusätzliche Betreuung in einer Zeit zukommen lassen, in der sie keinen Besuch, ja nicht einmal Familienangehörige empfangen dürfen.
Wie geht es nun weiter?
Keiner kann uns genau sagen, was kommen wird. In 14 Tagen wissen wir sicherlich mehr. *Ist es die Ruhe vor dem Sturm, wie es der Bundesgesundheitsminister gestern formulierte? Es wird heftiger werden. Die Frage ist jedoch: „Wie heftig?“
Beim DRK Güstrow spekulieren wir nicht. Lassen Sie uns stattdessen gemeinsam alles Erdenkliche versuchen, um auf den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein!
Was ist zu tun?
Im Mittelpunkt unserer vorsorglichen Anstrengungen befinden sich die Bewohner in
unseren Pflegeheimen, in der Seniorenwohngemeinschaft und im Betreuten
Wohnen. Hier versorgen wir „Risikogruppen“!
Die stationären und ambulanten Pflegeteams haben schon vor den staatlichen
Pandemiemaßnahmen teilweise hart am Limit gearbeitet.
Nun aber benötigen sie unseren besonderen, kollegialen Beistand.
Unser Beratungszentrum mit integrierter Hausnotrufzentrale versorgt ca. 5.200
angeschlossene Senioren. Es zählt damit zu unserer empfindlichsten Infrastruktur.
Hier ist mit 50% Personalausfall leider schon jetzt ein kritischer Punkt erreicht!
Die Pflegeeinrichtungen und das Beratungszentrum sind dankbar für jede helfende
Hand. Bitte stehen Sie den Mitarbeitern dort zur Seite, soweit es Ihnen möglich ist!
Es geht jetzt nicht darum, Personal zu ersetzen!
- Es geht um ergänzende, ehrenamtliche Hilfestellung und Unterstützung, um Zusatzleistungen, die das Stammpersonal nicht erbringen kann.
- Es geht jetzt vor allem darum, dass zukünftige Helfer die Zeit nutzen, um sich einen Einblick über ihr potentielles Einsatzgebiet zu verschaffen.
Solange, wie es geregelte Bedingungen noch zulassen.
Wir hoffen und wünschen, dass kein Sturm ausbricht. Die Vorbereitung auf eine
Eskalation jedoch kann niemandem Schaden zufügen, ganz gleich, ob sie eintritt
oder nicht! Vorsorge kann aber viel Leid verhindern helfen!
In diesem Zusammenhang machen wir gern auf eine weitere Initiative aufmerksam.
Zwar gewährleisten soziale Netzwerke nach unserer Einschätzung in den meisten
Wohngebieten die gegenseitige nachbarschaftliche Unterstützung.
Völlig sicher ist das unter Pandemiebedingungen jedoch nicht.
Unser Kreisverband bietet den Menschen deshalb einen telefonischen
Ansprechpartner, insbesondere solchen, die bisher keinen ausreichenden Rückhalt
gefunden haben, isoliert, verunsichert oder gar hilflos sind.
Dafür haben wir die gebührenfreie Telefonnummer 0800 000 7473 eingerichtet.
Hier können sich aber auch hilfsbereite Menschen registrieren lassen, die im
Bedarfsfall von uns gerufen werden, um in der Nachbarschaft oder in einer
Sozialeinrichtung tätig zu werden. Hilfeleistende und Hilfesuchende kommen so
zusammen!
Das geht übrigens auch unter der E-Mail-Adresse: helfen(at)drk-guestrow.de.
Damit möglichst viele Mitmenschen von diesem Angebot erfahren, bitten wir Sie
herzlich, das beigefügte Informationsblatt in Ihrem Wohnumfeld zu verteilen.
Vervielfältigungen werden Ihnen auf Nachfrage in den Einrichtungen erstellt.
Vielen Dank! Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall Gesundheit und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Ihr Vorstand des DRK-Kreisverbandes Güstrow